„Haltung zeigen – Klartext reden“: Dazu forderte der Buchautor und Unternehmer Peter Holzer in einem Vortrag beim Marketingclub Weser-Ems auf.

In vielen Situationen sei es „notwendig, zu tun, was getan werden muss“, sagte Holzer vor rund 200 Marketingfachleuten aus der Region bei einer Veranstaltung des Clubs in der Alten Fleiwa in Oldenburg. Doch koste es Überwindung, sich etwa in der Firma oder bei Geschäftspartnern für etwas stark zu machen.

Inhalt und Körpersprache seien wichtig, um die Botschaft richtig rüberzubringen. „Dominanz spielt dabei eine wichtige Rolle“, betonte er.

In den meisten Firmen laufe etwas falsch. „Oft wird von oben etwas diktatorisch angeordnet und dann so lange diskutiert, bis es sich verläuft.“ Dabei sollte es genau umgekehrt laufen, meinte der Referent. Man solle demokratisch entscheiden und es anschließend auch diktatorisch umsetzen. „Vieles hat mit Euphorie angefangen und mit Tränen geendet.“ Um nachhaltig etwas zu verändern, sollten Firmen konsequent, aber mit gesundem Menschenverstand dem roten Faden folgen.

Es gebe bei Innovationen einen Kreislauf zu beachten, merkte der Dozent an. Veränderung führe zu Problemen, die führten zu Lösungen, welche wiederum eine Veränderung auslösten. „Da braucht es Streitkultur, da wird es ruppig, da muss man Klartext reden, sonst landet man da, wo man nicht hin will“, sagte er mit erhobenem Zeigefinger.

Genauso gelte es in dieser Zeit, in der eine Entwicklung die andere jage, auch mal ruhig zu bleiben. „Wir sind oft viel zu schnell in der Problemlösung, dabei ist die Diagnose überhaupt noch nicht abgeschlossen.“

Auch dazu müsse man sich behaupten können, auch wenn ein Streit in der Firma unbequem sein könnte. „Manchmal gehört das zum Job.“ Daher sei es wichtig, eine Streit- und Vertrauenskultur in der Firma zu etablieren, die es ermögliche, dass solche Dinge angegangen werden könnten. „Man sollte aber auch die Schlachten, für die man einsteht, sorgsam wählen und nicht für unnötige Sachen eine Abmahnung riskieren“, empfahl Holzer.

Helmut Loerts-Sabin, Präsident des Clubs, sagte: „Wir wollen die Nummer eins in Weser-Ems bleiben, wenn es ums Thema Marketing geht.“ Einmal im Jahr lade man einen besondereren Referenten ein – wie Holzer an diesem „Highlight-Abend“.

Der ehemalige Büfa-Vorstand Werner zu Jeddeloh wurde mit einer Ehrenmitgliedschaft des Marketingclubs geehrt. Er habe die Gesellschaft vor 25 Jahren aus der Taufe gehoben und sei als Mensch, der er sei, eine Bereicherung für alle, lobte Helmut Loerts-Sabin.