OLDENBURG. (rzk) Wenn Firmenchefs, Vermarktungsexperten und Verkäufer beim Marketingclub Weser-Ems zusammenkommen, dann geht es üblicherweise um den Absatz von Produkten und Dienstleistungen. An diesem Abend, gestaltet von den Club-Junioren um Gastgeber Mike Wilkes bei der Oldenburger Firma Open Source, war es aber anders: Es ging um zeitgemäße Vermarktung von Politik („Political Camaigning“), speziell für junge Menschen.
Deutlich wurde bei diesem „JuMP Day 2017“: Jüngere und ihre Wünsche sind in der Politik deutlich unterrepräsentiert. Aber es gibt Initiativen von jungen Leuten, die ihre Generation an Politik heranführen wollen. An dem Abend waren gleich zwei in Oldenburg vertreten: „Generation Vote“ und „Policy Lab“ (Politik-Labor).
Kann es so schwer sein, dass man Gehör findet?, fragte Henning Kempe (Berlin) von „Generation Vote“. „Wir wollen, mit einer niedrigen Eintrittsschwelle, die unterrepräsentierte Gruppe junger Menschen wieder für Politik begeistern, sie heranführen“, sagte Jannik Wiegert vom „Policy Lab“ (Lüneburg). Dann könnten sie auch mehr Gehör finden.
Deutlich wurde aber auch: Um junge Menschen für politische Themen zu gewinnen, müssen deren bevorzugte Medien genutzt werden. Und so war beim Club-Abend oft von Social Media die Rede, und Videos mit Jugendlichen im Mittelpunkt waren zu sehen. Die Parteien seien hier bisher eher schwach bzw. hätten geringe Medien-Nutzerzahlen, hieß es. Das Thema der politischen Kommunikation werde aber immer wichtiger, meinte Club-Präsident Helmut Loerts-Sabin, auch mit Blick in die USA.
Wie man konkret vorgehen kann, darum ging es bei einem Workshop. Das gleiche Thema wurde übrigens am selben Abend in Marketingclubs bundesweit behandelt – aber lokal unterschiedlich gestaltet. Gemeinsam war ein Video-Livestream zum Political Campaigning mit dem Profi-Sprecher Julius van de Laar. Er war sogar schon als Wahlkämpfer für Barack Obama tätig.