OLDENBURG. Das renommierte Oldenburger Informatik-Institut Offis rückt noch näher an die regionale Wirtschaft heran.
„Wir bauen gerade einen vierten Bereich auf“, erläuterte Vorstandsmitglied Professor Sebastian Lehnhoff bei einem Besuch des Marketingclubs Weser-Ems. Dabei gehe es um das Thema Produktion der Zukunft. Im Fokus stünden kleine und mittlere Firmen. Bei ihnen sei der Druck besonders groß, Strukturen im Zuge der Digitalisierung zu verändern und neue Erkenntnisse für sich nutzbar zu machen, sagte Lehnhoff vor den Clubmitgliedern.
Für die sei es „ein ganz neues Gefühl“, einmal bei der Oldenburger Forschungseinrichtung im Hörsaal zu sein, sagte Clubpräsident Helmut Loerts-Sabin – und es ging diesmal nicht um Marketing, sondern um Offis und Oldenburg. Offis werde mit dem Landesprojekt Kompetenzzentrum Digitalisierung und „IT-Campus“ ein auch überregional sehr bedeutsames „digitales Zentrum“. Dies bringe auch viele anspruchsvolle Arbeitsplätze. Der Unternehmer Reinhard Pommerel aus Berne rief Offis dazu auf, auch „in der Fläche“ mit Betrieben Kooperationen einzugehen. Lehnhoff kündigte auch im Zusammenhang mit dem neuen Forschungsbereich weitere Impulse an.
Das Informatik-Institut, 1991 gegründet, hat bereits knapp 800 Forschungsprojekte bearbeitet. Aktuell hat man fast 300 Mitarbeiter. Oft geht es um anspruchsvolle Simulationen in „Living Labs“ (lebenden Laboren). „Wir arbeiten international, aber auch die regionale Vernetzung ist wichtig“, sagt Vorstand Lehnhoff. Bisherige Bereiche sind Energie, Gesundheit und Mobilität. Nun folgt Produktion.
Lehnhoff sprach auch Aktivitäten auf dem Oldenburger Fliegerhorst an. Dort zeichne sich die Chance ab, über den Bereich Energie hinaus bereichsübergreifend zu forschen, also auch Gesundheitsversorgung/Wohnen und Verkehr einzubeziehen. Ab 2020/2021 soll es mit dem Einzug von Einwohnern losgehen. Schon vorher aber könnte das aktuelle Mega-Projekt starten: der Bau des Millionenprojektes „IT-Campus“ in Wechloy.