Darum setzt Werder auf E-Sports

Die Bremer haben zwei E-Sports-Profis unter Vertrag. Die stechen bei der jungen Zielgruppe sogar Clemens Fritz aus.

OLDENBURG. Auch ein Fußball-Bundesligist wie Werder Bremen macht sich intensiv Gedanken, wie er die vielzitierte junge Zielgruppe erreichen kann. Eine Möglichkeit bietet E-Sports, die kurze Schreibweise für den Begriff „Elektronischer Sport“. Darüber sprach am Montagabend im NWZ -Medienhaus in Oldenburg Philipp Herrnberger. Auf Einladung des Marketing Clubs Weser-Ems referierte Werders Leiter Sponsoring über die Chancen des sportlichen Wettkampfs, der mit Computerspielen ausgetragen wird.

„Wir wollen die junge Zielgruppe für Werder interessieren“, sagte Herrnberger (34), der von 2015 bis 2017 Geschäftsführer des Fußball-Regionalligisten VfB Oldenburg war und davor im Marketing des Basketball-Bundesligisten EWE Baskets Oldenburg gearbeitet hatte: „Wenn wir das schaffen, werden wir natürlich für Sponsoren interessant, weil sie wissen, dass sie durch ein Engagement bei Werder diese attraktive Gruppe erreichen können.“

Daher engagiert sich Werder nun im E-Sports und hat dafür zwei Akteure verpflichtet. Michael Bittner (20/Spitzname „Megabit“) und Mohammed Harkous (21/„MoAuba“) spielen das Fußballspiel „Fifa 19“ des Anbieters EA nun für Werder. Das tun sie als Profis. Wie viel sie dafür bekommen, wollte Herrnberger nicht verraten. Ein Vergleich mit Drittliga-Fußballern aus der realen Welt, die in der Regel mehrere tausend Euro monatlich verdienen, dürfte allerdings passen. Harkous gelang indes am Wochenende ein Coup: Er qualifizierte sich für den Continental Cup in Paris. Dort kämpfen Ende Oktober die weltweit 32 besten Spieler um den Turniersieg sowie um Punkte, die zur Teilnahme an der nächsten WM berechtigen.

An der WM 2018 im vergangenen August in London nahmen Harkous und Bittner bereits teil, wobei Letzterer damals noch für den VfL Bochum spielte. Beide erreichten immerhin das Viertelfinale, Harkous im Wettbewerb auf der Playstation, Bittner auf der Xbox. Der Weltmeister – es gewann Mosaad Aldossary aus Saudi-Arabien – wurde dann ermittelt, indem das Final-Hinspiel auf der einen, das Rückspiel auf der anderen Konsole ausgetragen wurde. Die Übertragungen im Netz wurden von Millionen Fans verfolgt.

Diese Reichweite erklärt das, was Herrnberger schon mehrfach beobachtet hat. „Bei den Bundesliga-Heimspielen von Werder sind Harkous und Bittner im Weserstadion dabei. Und wenn ich mit ihnen und dem früheren Werder-Kapitän Clemens Fritz durch die Gänge laufe, wollen die Fans, die älter als 30 Jahre sind, meistens Autogramme von Fritz oder mit ihm Selfies machen“, berichtete er am Montag: „Die Fans, die jünger als 20 sind, gehen dagegen an Fritz vorbei direkt zu Harkous und Bittner und machen Selfies mit ihnen.“

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