Public Relations (PR) gehört seit Langem zu den entscheidenden Marketing-Instrumenten eines jeden Unternehmens. Wie wichtig diese zielorientierte Pressearbeit gerade auch für kleine und mittelständische Unternehmen ist, darum ging es an diesem Vortragsabend. Erneut durfte der Marketing-Club Weser-Ems Gast bei den „Jungen Haien“ sein, den Spezialisten für „schlüsselfertige“ Software-Lösungen.
Ebenso informativ wie erfrischend referierten Nina Claudy, freiberufliche PR-Beraterin und Autorin, sowie Nicola Karmires, Pressesprecherin der Gemeinde Friesland. Einig waren sich beide über die Bedeutung guter PR. „Ob Fachartikel, Newsletter, Pressemappe, Mailing usw., mit all diesen Instrumenten lassen sich Standpunkte, Produkte und Dienstleistungen auf den Punkt bringen. Sie geben Orientierung und tragen zur Meinungsbildung bei“, so Nina Claudy. Von wegen also: „Print ist out!“. Eines allerdings ist grundsätzlich zu berücksichtigen: Der Dialog mit den Medien muss informativ, offen, kompetent und immer wahrheitsgemäß geführt werden.
Doch was genau ist denn eigentlich gute PR? Diese Frage beantwortet Claudy mit einem bildhaften Zitat von Heinrich Alwin Münchmeyer (1909–1990), Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages (1958–1962) und des Bundesverbandes deutscher Banken (1968–1975): „Wenn ein junger Mann ein Mädchen kennen lernt und ihr erzählt, was für ein großartiger Kerl er ist, so ist das Reklame. Wenn er ihr sagt, wie reizend sie aussieht, so ist das Werbung. Wenn sie sich aber für ihn entscheidet, weil sie von anderen gehört hat, er sei ein feiner Kerl, so sind das Public Relations.“
Die Schwerpunkte von Öffentlichkeitsarbeit in einer Gemeinde unterscheiden sich natürlich deutlich von denen der Wirtschaft. Es gilt vor allem, klar, aktuell, umfassend und verhältnismäßig in der Botschaft zu sein. „PR-Arbeit ist Kommunikation. Sie soll alle Fragen beantworten und eindeutig sein.“ Dies vertritt Nicola Kamires, die im Weiteren sehr praxisnah über ihre Erfahrungen als verantwortliche Pressesprecherin berichtete.
Im Anschluss an die Kurzvorträge hatten die Zuhörer*innen die Möglichkeit zur Diskussion. Dabei standen vor allem Fragen zum Nutzen von PR-Arbeit im Mittelpunkt. „Gute PR fördert zum einen die Gewinnung von Kunden und Geschäftspartnern, zum anderen – das ganz besonders – die Außenwahrnehmung eines Unternehmens. Ein stabiles Image entspricht am Markt einem baren Geldwert. Außerdem beugt es Vorurteilen und bei Krisen vor. Denken Sie nur an Mercedes Benz, die es in nur neun Monaten geschafft haben, das Vertrauen ihrer Kunden 1997/98 nach der Krise rund um den sogenannten Elchtest bei der A-Klasse zurückzugewinnen. Für das Unternehmen war dies eine Zeit intensiver, aber auch extrem erfolgreicher PR-Arbeit.
Aber Öffentlichkeitsarbeit kann noch viel mehr, sie motiviert und bindet Mitarbeiter*innen und sorgt für großes Interesse bei qualifiziertem Nachwuchs“, so Nina Claudy und schließt an: „Überträgt man am Ende eines Jahres die PR-Platzierungen im Print- und Online-Bereich auf entsprechende Mediakosten für Anzeigen- und Banner-Schaltungen, so ergibt das in der Regel einen überraschend hohen Mehr-/Wert, der selbst bei kleineren Unternehmen schnell im sechsstelligen Bereich liegen kann.“
Fazit: Auch kleine und mittelständische Unternehmen sollten die Chance für eine zielgerichtete Außendarstellung unbedingt nutzen. Entscheidend für den Erfolg sei allerdings, dass man diese wichtige Arbeit einem Profi überlässt. In diesem Sinne: „Es lebe die Pressearbeit!“