Das Ziel ist im Weg – oder doch eher ein Günter?

Erfolgreiche Unternehmen setzen sich große Ziele und erreichen diese! Ist doch so oder? Unter dem Motto des Highlight Club-Abends „ZIELE ERREICHEN: Das Ziel ist im Weg!“  lauschten im ausverkauften EWE-Forum Alte Fleiwa 200 Besucher dem Motivationsexperten und Weiterbildungsunternehmer Dr. med. Stefan Frädrich.

Auf unterhaltsame und charmante Weise nahm der erfolgreiche Motivationsexperte die Besucher an diesem Abend mit auf eine kleine Reise vom inneren Schweinehund bis hin zum großen Ziel und vor allem zum Nachdenken.

Das Erreichen einen Zieles funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Such dir ein großes Ziel, plane deinen Weg, verpflichte dich dem Ziel, handle fokussiert und arbeite hart und halte durch. Eigentlich alles gar nicht schwer, wenn da nicht ganz am Anfang der Leiter der kleine Günter, der innere Schweinehund, tagtäglich schon beim Aufstehen auf einen Warten würde. „Jeden Tag meistern wir erfolgreich gesetzte Ziele und könnten eigentlich täglich stolz auf uns sein. Doch irgendwie haben wir unter einer Zieldefinition doch etwas anderes gelernt oder?“, stellt Frädrich zu Beginn in den Raum.

Such dir ein großes Ziel

„Ziele brauchen Erfolge und Ziele sollten motivierend, groß und planbar sein. Eine Brise Commitment und Fokussierung sollte ebenfalls mit von der Partie sein. Außerdem bedeutet Erfolg harte Arbeit und nur wer durchhält kommt an sein Ziel. Diese Hypothesen verbinden wir mit einem großen Ziel, denn so wurde es uns beigebracht“, so Frädrich. Häufig neigen wir dazu, dass ein Ziel fest formuliert sein muss um es überhaupt erreichen zu können. „Doch ich behaupte, dass wir Ziele erreichen ohne diese fest zu definieren“, Frädrich weiter. Als Beispiel nannte er das Laufen lernen. Hier wurde uns auch nicht genau definiert, wie das mit dem Laufen funktioniert und trotzdem haben wir es mit mehr oder weniger Umwegen in Form des auf die Nase- bzw. Pofallens gelernt. 

Ziele, die zu starr formuliert und durch scharfes Nachdenken erreicht werden sollen, bedeuten für unser Gehirn eine Stresssituation. Und in Stresssituation kann man bekanntlich nicht gut denken. Stehen wir nicht unter Druck hat das Gehirn die Möglichkeit nachzudenken und sich frei zu entfalten und freier über den Weg zur Zielerreichung nachzudenken. Diese Situation der gelernten Zieldefinition finden wir häufig in Unternehmen wieder, bei dem seit Jahren bereits Ziele definiert und immer so erreicht werden wie sie seit Jahren erreicht werden. In diesem Falle verwendet man gerne den Begriff der allseits bekannten Komfortzone. Innerhalb dieser Zone fühlt man sich sicher, es funktioniert und alle sind zufrieden. „Diese Komfortzone gilt es zu durchbrechen und trotzdem das Ziel zu erreichen. Wer sagt denn, dass dieses Ziel nicht am Ende des Weges, sondern vielleicht am Rand liegt? Trauen Sie sich und nehmen Sie die Herausforderung an!“ motiviert Frädrich.

Dennoch dürfen und sollten Ziele groß sein, wenn man grundsätzlich dazu bereit ist, seine Komfortzone zu verlassen. Wichtig ist, dass man von sich selbst überzeugt ist, diese gesetzten Ziele aus eigener Kraft erreichen zu können. Trifft dies nicht zu, demotivieren große Ziele und erscheinen unrealistisch und nicht ökonomisch genug, um sie weiter zu verfolgen.

Plane deinen Weg

Oft und gelernt ist es, den vorgegebenen Weg zu gehen um sein Ziel zu erreichen. Doch macht diese Vorgehensweise wirklich erfolgreiche Unternehmen aus? Frädrich empfiehlt nicht zu vergessen, auch mal links und rechts des eigentlichen Weges zu schauen. Ein Ziel über einen langen Zeitraum zu planen macht Sinn und wir brauchen Teilerfolge auf diesem Weg, um das Ziel weiter zu verfolgen. Wichtig dabei ist, sich nicht zu verzetteln. Kleinere Umwege oder Anpassungen können zu Optimierungen führen, die letztendlich das Ziel erfolgreicher machen. „Fragen Sie mal ein Unternehmen im Silicon Valley nach deren 5 Jahresplan“, merkt Frädrich mit einem Grinsen an. Und dennoch ist Erfolg planbar.  Alle beteiligten Faktoren müssen berücksichtigt, kontrolliert und in unserem Sinne gesteuert werden können. Da dies aber meist nie der Fall ist sollte laut Frädrich versucht werden, möglichst vielen Faktoren im gewünschten Sinne zu beeinflussen und somit Erfolg zu haben. 

Verpflichte dich dem Ziel!

Ein einfaches Beispiel: Eine Maus, die ein Stück Käse über eine Mauer befördern will und es nach mehreren Anläufen auch schafft. Ein Ziel, eine Motivation, ein Erfolg. Ziele motivieren, wenn man sich mit ihnen identifiziert und sie für einen attraktiv erscheinen.  Aufpassen muss man, dass die eigenen Ur-Ängste nicht dazu führen, dass man ggf. nicht weiter versucht sein Ziel zu verfolgen. Diese drei Ur-Ängste sind Misserfolg, Überanstrengung und Angst vor sozialer Zurückweisung. In der heutigen Zeit können diese drei Ur-Ängste auch in Perfektionismus, Bequemlichkeit und allgemeiner Konsenzsucht übersetzt werden. Wichtig ist sich bewusst zu machen, dass die einzelnen Handlungen die man selbst leistet unterm Strich zu Erfolg oder Misserfolg führen, unabhängig vom Ziel selbst. Ein Commitment macht erfolgreich, wenn sich ausdauerndes zielgerechtes Handeln langfristig trotz eventueller Durststrecken auszahlt. Ansonsten sollte man realistisch sein und das gesetzte Ziel mit der Realität abgleichen. Bemerkt man, dass das Ziel ggf. nicht erreicht werden kann, sollte man dies besser früher als später einsehen und die entsprechenden Konsequenzen ziehen und sich zugunsten besserer Alternativen trauen sich umzuentscheiden.

Handle fokussiert

Wenn wir uns auf ein Ziel fokussieren neigen wir dazu, nur über einen einzigen Weg zum Ziel nachzudenken und nach Erreichung des Ziels diesen nicht in Frage zu stellen. Oft hilft es in der sogenannten Betriebsblindheit, einfach mal die Seiten zu wechseln oder eine unabhängige Person in den Prozess mit einzubeziehen, da diese die Möglichkeit hat aus einer anderen und unbefangenen Perspektive über den Weg und das Ziel nachzudenken. „Hören Sie nach dem ersten Ergebnis nicht auf zu denken!“, mahnt Frädrich.

Arbeite hart und halte durch

Je mehr Personen von innen heraus, also intrinsisch, motiviert sind, desto leichter fällt es ihnen, an ihrem Weg und somit der Zielerreichung festzuhalten. Hier spricht man von autotelische Belohnung, wenn uns die Handlung selbst belohnt und wir keine äußeren Anreize mehr brauchen. Dennoch stehen vor allem Führungskräfte vor der großen Herausforderung, ihre Mitarbeiter optimal zu motivieren. Neben dem Ziel und dem Weg ist das letzte Quäntchen der Sinn des Ganzen, den es vor allem zu kommunizieren gilt. Denn wenn der Sinn bei jedem einzelnen Mitarbeiter bekannt und nachvollziehbar ist, ist es einfacher für sein Ziel hart zu arbeiten und durchzuhalten. 

Bei langfristig geplanten Zielen erhalten kurzfristige Anstrengungen, Belohnungen oder Bestrafungen weniger Gewicht. „Denn es geht weder um die Arbeit noch um das durchhalten, es geht um die Art zu leben“ so Frädrich abschließend.

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Marketing Club Weser Ems

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